Allgemeines zur Geothermie
Temperatur- und Wärmeverhältnisse der Erde
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99 % der Erde sind heißer als 1000°C
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0,1 % der Erde sind kälter als 100°C
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Temperatur an der Erdoberfläche: 14°C (Sonne: 5800 °C)
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Temperatur im Erdkern: 5000 - 6000°C
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Mittelpunkt der Sonne: etwa 15 Mio. °C |
Vorteile der Geothermie
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- Praktisch unerschöpflich
- Überall gewinnbar
- Ständig verfügbar (Grundlast)
- Umweltfreundlich
- Geringer Platzbedarf über Tage
- Wärmenutzung oder Kühlung, Stromerzeugung
- Saisonale Wärmespeicherung und kombinierte
Anlagen
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Wärmeproduktion und -speicherung
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- Wärmestromdichte der kontinentalen Kruste: 40 - 90 mW/m2, durchschnittl. 65
mW/m2, in SW-Deutschland etwas höher
- 1 km3 Granit produziert durch radioaktiven Zerfall bis zu 2,5 kW (Basalt:
0,5 kW, Erdkruste im Mittel 1 kW)
- 1 km3 Gestein liefert z. B. bei Abkühlung von 200°C auf 100°C über 30 Jahre
30 MWelektr (entspr. 6 Mio. t Erdöl)
- Zum Vergleich: geplante geothermische Kraftwerke (HDR-Technik) können 25
MWelektr über einige Jahrzehnte produzieren.
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Untergrundtemperaturen in Baden-Württemberg
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Die Temperaturverteilung im Untergrund ist nicht einheitlich. Der
Wärmetransport erfolgt konduktiv durch das Gestein oder konvektiv mit
dem Grundwasser. Positive Anomalien entstehen durch
Vulkanismus (subvulkanisch, postvulkanisch), erhöhte Wärmeproduktion (auch geo-, biochemisch), erhöhte Wärmeleitfähigkeit (Salzdome), verminderte Wärmeleitfähigkeit (Staueffekt)
sowie aufsteigende Grundwasserströmung. Hydrothermale Systeme sind an
tiefreichende durchlässige, grundwasserleitende Strukturen im
Kristallin (z.B. Baden-Baden) oder an tektonische Graben- und
Beckenstrukturen (Oberrheingraben, Molassebecken, Pannonisches Becken)
gebunden.
Das LGRB hat in Zusammenarbeit mit dem Geowissenschaftlichen Gemeinschaftsaufgaben (GGA-Institut) neue Karten der Temperaturverteilung im tieferen Untergrund von Baden-Württemberg erstellt. Die sechs Karten zeigen die Temperaturverteilung von Baden-Württemberg in einer Tiefe von 300m, 500m, 1000m, 1500m, 2000m und 2500m unter Gelände (Stand: 2006). Außerdem wurde im Projekt GeORG ein grenzüberschreitendes Temperaturmodell für den Oberrheingraben erstellt aus dem Temperaturkarten abgeleitet wurden.
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