Bodenkundliche Landesaufnahme

Der Bodenkarte 1 : 50 000 liegt eine systematische, landesweite Bodenkartierung zugrunde, aus der Bodeneigenschaften, einschließlich der Bewertung von Boden­funktionen, abgeleitet werden. Labor­untersuchungen an ausgewählten Muster­profilen sichern die Gelände­befunde ab.

Man sieht die Wand einer Bodenprofilgrube in der am Grund etwas Wasser steht. Ein Bodenkundler untersucht die fast zwei Meter hohe Profilwand die in der oberen Hälfte schwarzgrau und darunter hellgrau ist. An der Oberfläche ist Grünland.

Zum Schutz des Bodens und seiner gesetzlich festgeschriebenen Funktionen bedarf es landesweiter Daten zum Aufbau, den Eigenschaften und der Verbreitung der Böden. In der Bodenkarte 1 : 50 000 (BK50) sind die  Kartiereinheiten mit Bodenprofildaten hinterlegt. Dazu gehört die sehr umfangreiche Sammlung von Kartier­­profilen mit horizont­­bezogenen Profil­beschreibungen, auf deren Grundlage das Boden­muster in der Fläche erfasst wird.

Blick auf eine farbige Landkarte, welche die Bodengesellschaften beiderseits des Taubertals bei Königshofen darstellt
Ausschnitt aus der Bodenkarte 1 : 50 000

Neben den Kartierprofilen werden bei der bodenkundlichen Kartierung zusätzlich ausgewählte repräsentative Musterprofile bearbeitet. Neben einer ausführlichen Profilbeschreibung, Fotodokumentation und Beprobung erfolgt dabei die Untersuchung chemischer und physikalischer Bodenparameter im Labor. Die Ergebnisse werden sowohl zur Dokumentation dieser Referenzböden für Baden-Württemberg, als auch zur Ableitung von bodenkundlichen Kennwerten und hausintern zur Eichung der Geländeerhebungen herangezogen.

Mit der Verfügbarkeit hochauflösender Geländemodelle und davon abgeleiteter Reliefdaten kann die Landesaufnahme zunehmend auf den Einsatz digitaler Methoden, wie z. B. der Boden- und Deckschichtenmodellierung, zurückgreifen.

Die BK50 dient zudem als Grundlage für die Ableitung geologischer Daten für die fachübergreifende Landesaufnahme, wobei der Fokus auf der Verbreitung quartärer Deckschichten, beispielsweise eiszeitlichem Löss oder jungen Auensedimenten, liegt. Diese werden direkt aus der BK50 in die Geologische Karte 1 : 50 000 (GK50) übernommen.

In einer in rötlichem Tonboden aufgegrabenen Profilgrube werden rundliche Metallzylinder eingeschlagen, zur Entnahme von Bodenproben.

Bodenprofildaten (Kartier- und Musterprofile)

Bodenprofildaten sind die Basis jeder Bodenkartierung, wobei die Auswahl der Kartierpunkte und die Aufnahmeintensität bei der Profilbeschreibung je Fragestellung und Zielmaßstab der Bodenkarte...

Hinter einer ausgedehnten, ebenen, unbewachsenen Ackerfläche mit sehr viel hellem Kies an der Oberfläche sieht man im Hintergrund ein bewaldetes hohes Bergland und einen dunklen wolkenverhangenen Himmel.

Bodenkundliche Kartierung

Die bodenkundliche Kartierung umfasst in erster Linie die Geländearbeit bei der Erstellung der Bodenkarte. Ziel ist neben der Beschreibung der vorkommenden Böden die Erfassung des Boden­musters, d. h...

Die Aufschlusswand zeigt unten eine Wechselfolge von rotviolettem und grauweißem Gestein, das oben girlandenartig verformt ist. Darüber liegt ein geringmächtiges hellbraunes Sediment. Hinter einem schmalen Grünstreifen folgt eine Ackerfläche.

Boden- und Deckschichtenmodellierung

Die Verfügbarkeit hoch­auflösender Relief­daten macht den Einsatz von Methoden aus der digitalen Boden­kartierung (Digital Soil Mapping, DSM) auch für die geologische und bodenkundliche Landes­...

Blick auf eine hellbraune Lösswand mit starkem Bewuchs an Fuß und Kuppe. In der Bildmitte ist eine vertikale Furche erkennbar, rechts bildet die Wand eine Art Erker. Auf der Oberfläche sind zudem drei dunklere Bänder erkennbar.

Ableitung von geologischen Daten für die fachübergreifende Landesaufnahme

Bei der im LGRB praktizierten fachübergreifenden Landesaufnahme werden die Kartierergebnisse der verschiedenen Fachbereiche harmonisiert und abgeglichen. Die zwischen Geologie und Bodenkunde...